In den Ortsgebieten von Mellrichstadt, Sandberg, Bastheim und Unsleben finden aktuell umfangreiche Ausbauarbeiten zur Herstellung von Glasfaser-Hausanschlüssen statt. Aus förderrechtlichen Gründen konnten beziehungsweise können in den genannten Kommunen jedoch nicht alle Adressen auf Grundlage der Bayerischen Gigabitrichtlinie gefördert mit einem Glasfaser-Hausanschluss ausgebaut werden.
Betroffen von diesen förderrechtlichen Einschränkungen sind insbesondere Teilortsbereiche von Mellrichstadt, Frickenhausen, Roßrieth, Sandberg, Waldberg, Schmalwasser, Geckenau und Unsleben. Im Ortsgebiet der Stadt Mellrichstadt blieben bislang zudem zahlreiche Außenlieger unberücksichtigt. Durch die laufenden Ausbaumaßnahmen werden in den genannten Städten/Gemeinden trotz der förderrechtlichen Einschränkungen Glasfaserausbauquoten zwischen 75 und 90 Prozent erreicht. Insbesondere für den ländlichen Raum sind dies absolute Spitzenwerte.
Alle vier Kommunen streben einen FttH-Vollausbau ihrer Ortsgebiete an
Die Stadt- und Gemeinderäte der genannten Kommunen ruhen sich jedoch nicht auf den erreichten Ausbauquoten aus, sondern treibt den Glasfaser-Ausbau in ihren Ortsgebieten weiterhin aktiv voran. Das erklärte Ziel dieser vier Kommunen ist der Ausbau aller Adressen mit Glasfaser-Anschlüssen.
Die erläuterten förderrechtlichen Einschränkungen sind durch den Erlass der Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 im Jahr 2023 weggefallen. Die genannten Städte und Gemeinden haben die sich bietende neue Fördermöglichkeit sofort genutzt und entsprechende Förderanträge beim Projektträger für die Bundesförderung eingereicht. Die Gemeinden Sandberg, Bastheim und Unsleben arbeiten zur Nutzung von Synergien bei diesem Ausbauprojekt interkommunal zusammen. Nach einer Verfahrensdauer von rund zwei Jahren konnten kürzlich die Verträge für die finalen Ausbauabschnitte unterzeichnet werden.
Weitere Investitionen in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro erforderlich
Auf Grundlage des zwischen der Stadt Mellrichstadt und der GlasfaserPlus GmbH abgeschlossenen Ausbauvertrages werden in den kommenden 36 Monaten insgesamt 485 weitere Adressen mit Glasfaser-Hausanschlüssen ausgebaut. Im Rahmen dieses Ausbauprojektes werden weitere 100 Kilometer Glasfaser-Kabel verlegt und 26 neue Glasfaser-Netzverteiler aufgebaut. Die Investitionskosten für diese Ausbaumaßnahme liegen bei 4,2 Millionen Euro.
Durch die prognostizierten Erlöse der GlasfaserPlus GmbH aus dem Netzbetrieb (755.000 Euro), die bewilligten Bundesmittel nach der Gigabit-RL 2.0 (1,72 Millionen Euro) und die bewilligten Landesmittel nach der Bayerischen Kofinanzierungs-Gigabitrichtlinie 2.0 (1,38 Millionen Euro) muss die Stadt Mellrichstadt noch einen Eigenanteil in Höhe von rund 345.000 Euro für diese Ausbaumaßnahme tragen. Nach dem Abschluss dieser Ausbaumaßnahmen werden alle Adressen im Stadtgebiet von Mellrichstadt mit einem Glasfaser-Anschluss ausgebaut sein.
Weiterhin wurde der Ausbauvertrag für das Clustergebiet „Sandberg, Bastheim und Unsleben“ unterzeichnet. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte zwischen der Gemeinde Sandberg als Leitkommune für dieses Ausbauprojekt und der GlasfaserPlus GmbH. Im Detail werden im Rahmen dieses Ausbauprojektes 226 Adressen in der Gemeinde Sandberg, 101 Adressen in der Gemeinde Unsleben und 42 Adressen der Gemeinde Bastheim mit Glasfaser-Anschlüssen ausgebaut.
Durch diese geförderte Ausbaumaßnahme wird ein FttH-Vollausbau der Gemeindegebiete von Sandberg, Bastheim und Unsleben sichergestellt. Die Investitionskosten der GlasfaserPlus GmbH für dieses Gemeinschaftsprojekt belaufen sich auf rund 3,3 Millionen Euro. Durch die interkommunale Zusammenarbeit und die damit einhergehende Synergienutzung konnten Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro eingespart werden. Nach dem Abzug der Fördermittel des Bundes sowie des Freistaates Bayern muss die Gemeinde Sandberg einen Eigenanteil in Höhe von 171.000 Euro, die Gemeinde Bastheim einen Eigenanteil in Höhe von 60.000 Euro und die Gemeinde Unsleben einen Eigenanteil in Höhe von 58.000 Euro tragen. Es wurde eine Ausbauzeit von 36 Monaten vereinbart.
Bestmögliche digitale Infrastruktur bieten
Obwohl die Haushalte der genannten Kommunen durch diese weitere geförderte Ausbaumaßnahme nicht unerheblich belastet werden, waren die anwesenden kommunalen Vertreter von der Wichtigkeit dieser Ausbaumaßnahmen überzeugt.
Sandbergs Bürgermeisterin Sonja Reubelt und ihre anwesenden Bürgermeisterkollegen erklärten übereinstimmend, dass der bereits aktuell sehr hohe Stellenwert einer hochbitratigen Datenanbindung nach ihrer Einschätzung in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird und ihnen deshalb ein vollständiger Ausbau ihrer gesamten Ortsgebiete mit Glasfaser-Hausanschlüssen außerordentlich wichtig ist. Der finale Ausbauschritt zur Versorgung aller Adressen mit der bestmöglichen Übertragungstechnik war zudem auch in Hinblick auf die Gleichbehandlung aller Bürgerinnen und Bürger außerordentlich wichtig ist.
Zusammenarbeit mit der Telekom / GlasfaserPlus GmbH wird fortgesetzt
Thomas Andreas Hofmann von der Telekom, welcher die GlasfaserPlus GmbH bei diesem Termin vertrat, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die vier Kommunen der GlasfaserPlus GmbH bei der finalen geförderten Ausbaumaßnahme ihr Vertrauen schenken. Er ergänzte, dass die GlasfaserPlus GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors ist. Diese wird auf der herzustellenden Netzinfrastruktur selbst keine eigenen Endkundenprodukte anbieten. Auf dem Netz der GlasfaserPlus GmbH werden die Endkundenprodukte der Telekom Deutschland GmbH und gegebenenfalls weiterer Anbieter angeboten werden.
Abschießend führte Hofmann noch aus, dass durch den Einsatz der vollständig auf Glasfasertechnologie basierenden Netze künftig auch der Stromverbrauch für den laufenden Betrieb signifikant gesenkt wird, da die passiven Glasfaser-Netzteiler ohne eigene Stromversorgung und Klimatisierung betrieben werden.
Ankündigung von weiteren Ausbauverträgen auf Grundlage der Gigabit-Richtlinie 2.0
Der Projektverantwortliche von Seiten des Landkreises Rhön-Grabfeld, Frank Reichert, freute sich über die Vertragsabschlüsse zum vollständigen FttH-Ausbau der Ortsgebiete von Mellrichstadt, Sandberg, Bastheim und Unsleben. Er bedankte sich für die Unterstützung beim Vollzug der Förder- und Vergabeverfahren bei Günther Pichlmaier von der Corwese GmbH, Dr. Matthias Freund von der Rechtsanwaltskanzlei Muth & Partner aus Fulda, Peter Brust von der Gemeinde Sandberg, Peter Hehn und Thomas Finger von der Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt sowie Frank Endres von der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu.
Weiterhin kündigte er an, dass in den kommenden Wochen noch einige weitere Ausbauverträge auf Grundlage dieser Richtlinie unterzeichnet werden.
„Gemeinsam mit unseren kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind wir auf einem sehr guten Weg zu einer signifikanten Steigerung der Anzahl der Glasfaser-Hausanschlüsse innerhalb unseres Landkreises“, so Frank Reichert.
Mittelfristig sollen an allen Adressen im Landkreis Rhön-Grabfeld gigabitfähige Anschlüsse verfügbar sein. Die Ausbaumöglichen sind jedoch stark von den individuellen Gegebenheiten in den jeweiligen Kommunen und hier insbesondere der bereits bestehenden Versorgung abhängig.
Bildunterschrift: Über den Abschluss der Ausbauverträge auf Grundlage der Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0 freuen sich (von links): Sonja Reubelt (1. Bürgermeisterin der Gemeinde Sandberg), Michael Gottwald (1. Bürgermeister der Gemeinde Unsleben), Michael Kraus (1. Bürgermeister der Stadt Mellrichstadt), Tobias Seufert (1. Bürgermeister der Gemeinde Bastheim), Thomas Andreas Hofmann (Deutsche Telekom Technik GmbH / GlasfaserPlus GmbH) und Frank Reichert (Landkreis Rhön-Grabfeld, Kreisentwicklung).