Der Landkreis Rhön-Grabfeld unterstützt gemeinsam mit Bayern Innovativ – Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit. Mit dem Resilienz-Assessment steht Betrieben ein praxisnahes Instrument zur Verfügung, das aufzeigt, wie gut sie auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen vorbereitet sind und welche Potenziale für eine nachhaltige Weiterentwicklung bestehen.
Die Unternehmen im Landkreis sind derzeit vielfältigen Belastungen ausgesetzt: steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe, unsicheren Lieferketten, zunehmendem Wettbewerbsdruck sowie der fortschreitenden Digitalisierung. Gerade KMU, die das Rückgrat der regionalen Wirtschaft bilden, müssen Wege finden, diese Faktoren nicht nur zu bewältigen, sondern daraus neue Chancen für Stabilität und Wachstum zu entwickeln.
Was ist das Resilienz-Assessment?
Das Resilienz-Assessment basiert auf einem strukturierten Fragenkatalog, der die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens in sechs Dimensionen betrachtet: Bewusstsein, Stabilität, Anpassung, Mindset, Leistung und Transformation. Unternehmen bewerten ihren aktuellen Stand (Status Quo) sowie ihre Zielsetzungen (Ambitionen). Auf dieser Grundlage erstellt Bayern Innovativ eine detaillierte Analyse und entwickelt maßgeschneiderte Handlungsempfehlungen.
So werden Stärken sichtbar und konkrete Verbesserungspotenziale aufgezeigt – eine wertvolle Grundlage, um Betriebe langfristig krisenfester und innovativer zu machen.
Der Vergleich zu anderen Unternehmen ist im Nachhinein möglich, wenn weitere Firmen an dem Assessment teilgenommen haben und mehr Benchmark-Daten verfügbar sind.
Erste Pilotbetriebe im Landkreis
Als erster Pilotbetrieb in der Region hat die papierschmitt GmbH in Salz erfolgreich ein Resilienz-Assessment durchlaufen und dafür ein offizielles Zertifikat erhalten. Gemeinsam haben die beiden Geschäftsführerinnen Julia Schmitt und Felicia Weinhardt das Assessment absolviert. Felicia Weinhardt ist zudem Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Rhön-Grabfeld und setzt sich auch über das eigene Unternehmen hinaus für die Stärkung der regionalen Wirtschaft ein.
Julia Schmitt berichtet: „Wir waren anfangs durchaus skeptisch, gerade was den Zeitaufwand betrifft, den man in ein solches Assessment investieren muss. Rückblickend hat sich die Teilnahme jedoch gelohnt: Wir haben wertvolle Einblicke gewonnen und wissen jetzt klarer, wo wir ansetzen können, um uns noch krisenfester aufzustellen.“
Als nächstes Unternehmen wird die G3 Solution GmbH aus Burglauer teilnehmen, die unter anderem das G3 Computer- und Technik Outlet in Münnerstadt betreibt. Daniel Michel, Geschäftsführer der G3 Solution GmbH, erklärt: „Natürlich ist unser Zeitmanagement knapp, und das macht mich etwas zurückhaltend. Aber wir lassen uns bewusst auf das Assessment ein – auch, weil wir den positiven Erfahrungen des Pilotbetriebs Papierschmitt vertrauen und von der Kompetenz von Bayern Innovativ überzeugt sind.“
Auch bei Bayern Innovativ ist die Resonanz positiv. Daniela Duri, Projektmanagerin Europa und Internationales, betont: „Das Assessment hat spannende Ansatzpunkte für eine nachhaltige Weiterentwicklung identifiziert. Wir würden uns sehr freuen, wenn weitere KMUs aus Rhön-Grabfeld diese Chance nutzen, um ihre wirtschaftliche Resilienz zu stärken und den Standort insgesamt zukunftsfest zu machen. Dabei ist es wichtig zu betonen: Das Resilienz-Assessment ist branchenübergreifend relevant und kann von Unternehmen jeder Größe und Ausrichtung genutzt werden. Für KMUs ist dieser Service kostenfrei.“
Aufruf an Unternehmen
Die Erfahrungen der Pilotbetriebe, auch aus anderen Regionen, zeigen: Das Resilienz-Assessment ist eine wertvolle Gelegenheit für Unternehmen, die eigenen Strukturen systematisch zu prüfen und daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten.
„Wenn Unternehmen in ihre Widerstandskraft investieren, sichern sie damit nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern stärken zugleich die wirtschaftliche Resilienz im Landkreis. Solche resilienten Betriebe sind ein zentraler Baustein für eine starke Region. Gerade in Zeiten, in denen sich Märkte und Rahmenbedingungen rasch verändern, brauchen wir Unternehmen, die nicht nur standhalten, sondern sich aktiv weiterentwickeln. Deshalb möchte ich alle interessierten KMU im Landkreis ausdrücklich ermutigen: Nutzen Sie die Gelegenheit, das Resilienz-Assessment in Anspruch zu nehmen. Ich nehme Ihre Interessensbekundungen gerne entgegen und begleite den weiteren Prozess“, unterstreicht Manuela Michel von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Rhön-Grabfeld.
Kontakt: manuela.michel(at)rhoen-grabfeld.de · Tel. 09771 94-247
Hinweis
Ergänzend zum Resilienz-Assessment von Bayern Innovativ bietet auch die IHK mit der Unternehmenswerkstatt Deutschland (UWD) ein Online-Tool an. Mit dem „UnternehmensCheckup“ können Betriebe eine Standortbestimmung vornehmen und ein Krisenthermometer nutzen, um ihre aktuelle Situation einzuschätzen. Vom 6. bis 10. Oktober 2025 finden darüber hinaus informative Webinare statt. Die Teilnahme ist kostenlos und anonym möglich. Nähere Infos unter: https://www.uwd.de/web/unternehmenscheckup
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die eigene Resilienz in den Blick zu nehmen und gemeinsam die wirtschaftliche Stärke des Landkreises Rhön-Grabfeld weiter auszubauen.