Spielteppich, Puppe und Teddybär, Kinderspielzeug. Wer im September durch das Foyer des Landratsamtes Rhön-Grabfeld läuft, dem wird sicher gleich die kleine Spielecke auffallen. Die besondere „Dekoration“ hat einen Grund: Die neue Ausstellung im September im Foyer des Landratsamtes Rhön-Grabfeld dreht sich um die Suche nach „Alltagshelden“, oder konkret gesagt: die Suche nach Pflegeeltern. Die Ausstellung kann kostenfrei von Montag bis Freitag während der Öffnungszeiten des Landratsamtes besichtigt werden.
Ein Jahr lang ist die Wanderausstellung des Amtes für Jugend und Familie am Landratsamt durch Kliniken, Firmengeländen, Verwaltungsgemeinschaften oder Schwimmbäder des Landkreises gezogen. Fünf neue Pflegefamilien konnten gewonnen werden, berichtet Lea Wehner vom Pflegekinderfachdienst.
Ein toller Erfolg, auf dem man sich jedoch nicht ausruhen kann. Denn der Bedarf an Pflegefamilien ist weiterhin hoch, weswegen auch Landrat Thomas Habermann den Wunsch des Jugendamts unterstreicht und die Bemühungen vollends unterstützt.
Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind aktuell 74 Kinder und Jugendliche in Vollzeitpflege, das heißt auf längere Dauer, untergebracht. Bei sieben Kindern ist ein Pflegeverhältnis angedacht. Sie befinden sich derzeit noch in Obhut, bis über den weiteren Hilfeverlauf formell entschieden wurde. Außerdem werden derzeit vier Pflegeverhältnisse über die Volljährigkeit hinaus weitergeführt.
„Wir wünschen uns für die Kinder, die leider nicht mehr bei ihren Eltern leben können, dass sie die Chance bekommen, in stabilen Lebensverhältnissen aufzuwachsen“, beschreibt es der Pflegekinderfachdienst.
Gesucht werden also Eltern, die den Kindern das Gefühl von Liebe und Geborgenheit vermitteln, ihnen als feste Bezugsperson immer ein offenes Ohr schenken. Familien, die sie durch all ihre Lebensphasen bis zur Volljährigkeit und ggf. darüber hinaus begleiten, Herausforderungen gemeinsam mit ihnen meistern und sie stärken. Die Kinder, so der Wunsch, sollen einen guten Start in die Zukunft bekommen. Sie sollen sich frei entfalten und sich selbst verwirklichen können und glücklich werden. Für alle diese Wünsche braucht es eben Pflegeeltern, die bereit sind, die Kinder so anzunehmen, wie sie sind.
Was bietet der Pflegekinderfachdienst?
Der Pflegekinderfachdienst steht den Pflegeeltern bei Fragen und Anliegen jeglicher Art jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Es erfolgt eine sozialpädagogische Betreuung und begleitende Unterstützung und Beratung. Einmal im Monat findet ein gemeinsames Frühstückstreffen mit den Pflegeeltern und dem Pflegekinderfachdienst statt.
Darüber hinaus wird für interessierte Pflegeeltern ein Vorbereitungsseminar angeboten sowie weitere Beratungs- und Netzwerktreffen. Bei einem Pflegeelternfest kommen zudem alle Pflegeeltern, Pflegekinder, der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) und der Pflegekinderdienst zusammen.
Mehr Informationen zum Pflegekinderfachdienst gibt es im Amt für Jugend und Familie, Telefon: 09771 / 94-463 oder -464, oder auf der Landkreis-Homepage www.rhoen-grabfeld.de/themen/familie-und-soziales/geburt.
Wer sein Unternehmen auch gerne einmal einen Monat lang im Foyer des Landratsamtes Rhön-Grabfeld vorstellen möchte, kann sich gerne mit Annette Müller-Mann von der Kreisentwicklung in Verbindung setzen (Tel. 09771/94-147, E-Mail annette.mueller-mann(at)rhoen-grabfeld.de). Sie ist die Ansprechpartnerin für die Koordination und Organisation von Ausstellungen im Eingangsbereich des Landratsamtes.
Bildunterschrift: Die neue Ausstellung im Landratsamt im September über die Suche nach „Alltagshelden“ (Pflegefamilien) ist eröffnet worden. (Von links) Annette Müller-Mann (Kreisentwicklung Landratsamt), Margit Schmöger (Pflegekinderfachdienst), Patricia Hoffmann (stellv. Jugendamtsleitung), Simone May (stellv. Jugendamtsleitung), Landrat Thomas Habermann, Lea Wehner (Pflegekinderfachdienst) und Anne Voll (Pflegekinderfachdienst).